Zeitarbeitszahlen rückläufig

Die aktuelle Umfrage im Rahmen des IW-Zeitarbeitsindex hat ergeben, dass die Zahl der Zeitarbeitnehmer in Deutschland im Oktober 2012 auf rund 823.000 und im November 2012 auf rund 804.000 gesunken ist. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vormonat September um rund 3,9 Prozent und noch einmal von Oktober auf November 2012 um 2,3 Prozent, so die aktuellen Ergebnisse aus der Erhebung vom Dezember 2012 (Welle 56, mit dem Abfragezeitraum Oktober und November 2012).

Mit dem IW-Zeitarbeitsindex analysiert das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) die Entwicklung der Zeitarbeitsbranche in Deutschland.

Bundesländer im Vergleich (Oktober auf November 2012)

Mit Ausnahme von Hessen verzeichnen die Zeitarbeitsunternehmen aller anderen Bundesländer einen deutlichen Rückgang bei der Zahl ihrer Beschäftigten. Die Bundesländer Niedersachsen, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Brandenburg sowie das Saarland weisen dabei einen besonders hohen Beschäftigungsrückgang auf. Hessen ist hingegen das einzige Bundesland, in dem die Zahl der Zeitarbeitnehmer zugenommen hat. In den übrigen Bundesländern liegt der Rückgang aber in einem vergleichsweise schmalen Korridor zwischen minus 0,7 und 2,2 Prozent.

Bundesländer im Vorjahresvergleich (November 2011 auf November 2012)

Die befragten Zeitarbeitsunternehmen haben im Vergleich zum November 2011 die Zahl ihrer Mitarbeiter um durchschnittlich 14,7 Prozent reduziert. Bremen weist als einziges Bundesland im Vorjahresvergleich eine positive Beschäftigungsentwicklung in der Zeitarbeit auf. In allen anderen Bundesländern ging die Zahl der Zeitarbeitnehmer zwischen November 2011 und November 2012 zum Teil kräftig zurück. Insbesondere Zeitarbeitsunternehmen aus Baden-Württemberg, Thüringen und dem Saarland haben rund ein Viertel bzw. ein knappes Drittel ihrer Mitarbeiter verloren.

Der Präsident des BAP, Volker Enkerts, sagt: „Wir interpretieren den Rückgang der Zeitarbeitnehmerzahlen konjunkturbedingt und rechnen auch im Dezember mit einem weiteren Rückgang. Die rückläufigen Zahlen sind jedoch auch zu einem nicht zu unterschätzendem Teil durch Übernahmen unserer Mitarbeiter durch Kundenunternehmen zu erklären. Allerdings werden wir im kommenden Frühjahr, gesetzt den Fall, dass die Konjunktur wieder anzieht, mehr Beschäftigte in der Zeitarbeitsbranche verzeichnen.“

Der IW-Zeitarbeitsindex: Mit dem IW-Zeitarbeitsindex analysiert das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) die Entwicklung der Zeitarbeitsbranche in Deutschland. In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) werden Zeitarbeitsunternehmen regelmäßig befragt. Die Angaben zur aktuellen und erwarteten Beschäftigungsentwicklung liegen im IW-Zeitarbeitsindex bis zu einem Dreivierteljahr früher vor als die amtlichen Ergebnisse. Die hohe Qualität des IW-Zeitarbeitsindex zeigt sich in den sehr geringen Differenzen der Befragungsergebnissen mit den amtlichen Daten der Bundesagentur für Arbeit. In die Auswertungen des aktuellen Berichts fließen Daten aus 2.117 Niederlassungen von BAP-Mitgliedsunternehmen ein. Deren Angaben hat das IW Institut für den Gesamtmarkt hochgerechnet. Der Befragungszeitraum für die aktuelle Umfrage lag im Dezember 2012. Die IW-Fortschreibung beruht auf den Daten der Bundesagentur für Arbeit und führt diese Zeitreihe auf Grundlage der BAP-Umfrage und unter Verwendung des Unternehmensregisters fort. Die Veröffentlichung des nächsten IW-Zeitarbeitsindexes (BAP) ist für Mitte Februar 2013 geplant.

Den Zeitarbeitsindex finden Sie <media 907 _blank external-link-new-window "Opens external link in new window">hier</media>.

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