02.01.2023 | Zeitarbeit ermöglicht nachhaltigen Berufseinstieg

Die Personaldienstleistungsbranche könnte bei der Anwerbung ausländischer Fachkräfte effektiv unterstützen. Doch immer noch wird der Zeitarbeit untersagt, Arbeitskräfte in Drittstaaten zu rekrutieren und in Deutschland zu beschäftigen. Die Zahlen einer Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA) zeigen hingegen: Eine Beschäftigung in der Arbeitnehmerüberlassung ist oft nachhaltiger als in anderen Branchen.

Die Zahlen der BA wurden dahingehend ausgewertet, wie viele ehemals Arbeitslose auch ein Jahr nach Arbeitsaufnahme noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren. Das Handelsblatt hat die Fakten analysiert und stellt fest: "Über alle Qualifikationsniveaus hinweg liegt der Anteil bei einer Beschäftigungsaufnahme in der Zeitarbeit mit 80,5 Prozent etwas niedriger als im Durchschnitt der anderen Branchen mit 82,4 Prozent." Schaut man jedoch auf Helfertätigkeiten dreht sich das Verhältnis: "Übten von den als Zeitarbeiter gestarteten Arbeitslosen in Helfertätigkeiten ein Jahr später noch 79,1 Prozent eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aus, lag der Anteil auf dem Gesamtarbeitsmarkt mit 78,6 Prozent etwas geringer." In diesem Bereich ist die Zeitarbeit somit nachhaltiger als eine Beschäftigung in einer anderen Branche.

Die häufig als Argument gegen die Rekrutierung aus Drittstaaten geäußerten Bedenken, "dass die Zeitarbeitsfirmen zwar in nennenswerter Zahl Arbeitskräfte aus dem Ausland holen könnten, diese aber nur kurzfristig beschäftigen, sodass sie anschließend dem Sozialsystem zur Last fallen könnten", können diese Zahlen entkräften.

Der BAP setzt sich gemeinsam mit weiteren Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden für eine Abschaffung des Beschäftigungsverbots von Personen aus Drittstaaten in der Zeitarbeit ein. Personaldienstleister könnten "gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen ohne große Personalabteilung bei der Anwerbung und Rekrutierung ausländischer Fachkräfte helfen", fasst das Handelsblatt zusammen.

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