Knapp 5,7 Millionen Menschen waren im September 2018 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten tätig. Somit wurde ein absoluter Höchstwert bei der Beschäftigtenzahl seit Beginn der entsprechenden Datenerfassung im Jahr 2005 erreicht. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Zahl der Beschäftigten um 145.000 (+2,6 %) und gegenüber dem Tiefstand im April 2010 sogar um fast 800.000 Personen an.
Die höchsten Beschäftigungszuwächse wurden dabei in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnisse (+4,3 %), im Maschinenbau (+3,9 %) sowie in der Fertigung von Metallerzeugnissen (+3,2 %) erreicht. Spürbar geringer legte die Beschäftigung hingegen in der Herstellung von Kraftwagen und KfZ-Zubehörteilen zu (+1,3 %).
Doch der Beschäftigungsboom hat auch eine Kehrseite. "Viele Unternehmen in Deutschland haben immer größer werdende Probleme bei der Stellenbesetzung und mittlerweile erscheint es oftmals nahezu unmöglich, geeignetes Personal zu finden. Natürlich unterscheiden sich die Personalengpässe je nach Region, Branchen und Qualifikationen, aber die Schwierigkeiten bei der adäquaten Stellenbesetzung sind inzwischen ein flächendeckendes Problem", erläutert Sebastian Lazay, Präsident des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP). So ist laut aktuellen Angaben des DIHK für 60 Prozent, also weit mehr als die Hälfte aller deutschen Unternehmen, der Fachkräftemangel das Kernthema Nummer eins. Und die Problematik wird sich in den kommenden Jahren weiter zuspitzen, denn zurzeit gehen jährlich etwa eine Million Menschen in Rente, wohingegen nur etwa 700.000 Schüler die Schule verlassen.
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