
Durch die Corona-Pandemie hat sich der Aufbau und die Nutzung von Netzwerken noch massiver in den digitalen Raum verlegt. Was dies für Fachkräfte der Personaldienstleistungsbranche bedeutet, erläutert Dozentin Ines Dauth am 23. Februar 2021 in einem modularen Online-Training der BAP Akademie (Modul 1: 10.00-11.30 Uhr, Modul 2: 13.00-14.30 Uhr). Im Interview mit personaldienstleister.de erläutert die renommierte Arbeitsmarkt- und Netzwerkspezialistin, die selbst über langjährige Führungserfahrung in der Arbeitnehmerüberlassung verfügt, die neuesten Entwicklung bei Netzwerken als Instrument für Vertrieb und Recruiting.
Personaldienstleister.de: Welchen Wert haben Netzwerke, Kontakte und Empfehlungen bei der Auftragsvergabe und im Bewerbungsprozess für Personaldienstleister grundsätzlich?
Ines Dauth: Keine andere Dienstleistung basiert so stark auf Vertrauen wie die Personaldienstleistung, es ist im wahrsten Sinne des Wortes “People Business“. Als Personaldienstleister muss ich die Bedürfnisse der Kunden genau kennen, um dann treffgenau die richtige Besetzung der Vakanzen zu garantieren. Und im Umkehrschluss werde ich von neuen Kunden nur beauftragt, wenn sie mir genau das zutrauen. Netzwerke, Kontakte und Empfehlungen geben eine Art Vertrauensvorschuss.
Personaldienstleister.de: Welche besondere Rolle kommt dabei den etablierten Online-Business-Netzwerken Xing und LinkedIn dabei zu?
Dauth: Netzwerken funktioniert selbstverständlich nach wie vor auch sehr gut analog. Und für die Beziehungspflege empfehle ich dies ausdrücklich. In den Online-Business-Netzwerken kann ich aber vom Vertrauensvorschuss profitieren. Denn hier werden indirekte Kontaktpfade sehr einfach sichtbar gemacht. Somit nutze ich die beiden Plattformen eben auch als Datenbank für die Planung meiner Vertriebsaktivitäten im Netzwerk, aber auch für die Intensivierung meiner Marketingaktivitäten, in dem ich Beiträge teile, kommentiere oder selbst erstelle. Die Business Netzwerke bieten quasi einen Turbo, einen Multiplikatoreffekt, der durch das rein analoge Netzwerken kaum möglich wäre.
Personaldienstleister.de: Inwieweit hat sich die Bedeutung von Netzwerken als Werkzeug für Vertrieb und Recruiting durch die Folgen der Corona-Pandemie verändert?
Dauth: Ich vermisse derzeit sehr die persönlichen Begegnungen bei Netzwerkveranstaltungen oder den Kaffeeplausch im Anschluss zur Vertiefung neuer und bestehender Kontakte. Wie gut, dass wir also auch digital vernetzt sein können. Und dabei ist die Weiterempfehlung noch viel wichtiger geworden, wenn es um die Auftragsvergabe oder die Kandidatensuche geht. Des Weiteren scheitert die klassische Telefonakquise aktuell oft an unbesetzten Telefonzentralen, so dass ich erst über den digitalen Kanal neue Kontakte aufbauen kann. Netzwerken ist also sehr viel wichtiger geworden. Und es gibt wunderbare neue virtuelle Events zum Netzwerken, die jede/r Mitarbeiter/in nutzen sollte. Auch dabei wächst das eigene Netzwerk weiter und wird belastbarer. Wir holen das persönliche Treffen auf jeden Fall so bald wie möglich nach!
Ausführliche Informationen und einen wichtigen Wissensvorsprung zu diesem relevanten Thema bietet das Online-Training der BAP Akademie. BAP-Mitglieder nehmen daran zu Vorzugskonditionen teil.
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