Der Umsatz in der Personaldienstleistungsbranche konnte sich im 3. Quartal 2021 spürbar steigern und setzte damit eine seit einem Jahr anhaltende Erholungsphase fort. Im Bereich der Personalvermittlung konnte das Vorkrisenniveau bereits deutlich überschritten werden. Die Zeitarbeit erholt sich ebenfalls merklich, auch wenn das vor der Pandemie erzielte Niveau noch nicht ganz erreicht wurde.
Deutliche Umsatzsteigerung bei Personaldienstleistern
Die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass der Umsatz in der Personaldienstleistungsbranche im 3. Quartal 2021 um 4,7 Prozent zum Vorquartal ansteigen konnte. Nachdem es durch den Beginn der Corona-Pandemie im 2. Quartal 2020 zu einem deutlichen Umsatzrückgang in der Branche gekommen war, konnte nun zum fünften Mal in Folge eine Steigerung verzeichnet werden. Im Vergleich zum Vorjahresquartal belief sich das Umsatzwachstum auf deutliche 20,4 Prozent. Damit wurde fast wieder das Niveau erreicht, das vor dem Beginn der Corona-Pandemie erzielt wurde – verglichen mit dem 3. Quartal 2019 schlug aber nur noch ein geringfügiger Rückgang von 0,2 Prozent zu Buche. In der Gesamtbetrachtung des Zeitraums vom 1. Quartal 2021 bis zum 3. Quartal 2021 kam es zu einer Umsatzsteigerung von 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Zeitarbeit nähert sich dem Vorkrisenniveau
Im Bereich der Zeitarbeit (gewichteter Durchschnitt der Wirtschaftszweige "Befristete Überlassung von Arbeitskräften" und "Sonstige Überlassung von Arbeitskräften") lag der Umsatzanstieg bei 4,4 Prozent zum Vorquartal und bei 18,0 Prozent zum Vorjahresquartal. Das Vorkrisenniveau (3. Quartal 2019) wurde mit einem Minus von 3,3 Prozent zwar noch nicht ganz erreicht, allerdings schrumpft der Rückstand stetig. Dies spiegelt weitestgehend die Entwicklung der Beschäftigtenzahl in der Zeitarbeitsbranche wider: Nach dem Tief zu Beginn der Corona-Pandemie kam es zu einer spürbaren Erholung – das Vorkrisenniveau wurde aber ebenfalls noch nicht ganz erreicht.
Abbildung 1:
Personalvermittlung übertrifft Vorkrisenniveau bereits deutlich
In der Personalvermittlung wurde ein noch deutlicheres Umsatzwachstum von 6,7 Prozent zum Vorquartal und von 35,5 Prozent zum Vorjahresquartal erreicht. Sogar das im 3. Quartal 2019 erzielte Vorkrisenniveau wurde mit einem Plus von 20,9 Prozent deutlich überschritten. Die äußerst positive Entwicklung dürfte u. a. durch die wieder aufkommenden Fachkräfteengpässe in der Gesamtwirtschaft begründet sein. So waren nach Angaben des KfW-ifo-Fachkräftebarometers im Oktober 2021 43 Prozent der befragten Unternehmen von Fachkräfteengpässen betroffen – ein Rekordwert (siehe Abbildung 2). Dies führt dazu, dass mehr Unternehmen die Expertise von Personalvermittlern für die Personalbeschaffung in Anspruch nehmen.
Abbildung 2:
Zudem können Personalvermittler aufgrund der gestiegenen Nachfrage und der begrenzten Verfügbarkeit von Fachkräften seit Beginn des Jahres 2021 im Durchschnitt wieder höhere Preise durchsetzen, nachdem es im Jahr 2020 noch zu deutlichen Rückgängen gekommen war (siehe Abbildung 3).
Abbildung 3:
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