Thomas Bäumer, Tarifverhandlungsführer und Vize-Präsident des BAP: Branchenzuschläge sind ein Erfolg der Tarifautonomie

Anlässlich der Einführung von Branchenzuschlägen in einigen Bereichen der Zeitarbeit zum 1. November 2012 erklärt BAP-Vizepräsident Thomas Bäumer: „Wenn im November die ersten Zuschläge auf die Tariflöhne für einen großen Teil der Beschäftigten der Zeitarbeitsbranche in Kraft treten, ist das ein klares Zeichen für die funktionierende Tarifautonomie in Deutschland. Wenn sich Gewerkschaften und Arbeitgeber gemeinsam an einen Tisch setzen, können sie eigenständig die Rahmenbedingungen für die Sicherung von Beschäftigung aushandeln – mit sichtbarem Erfolg. Damit die Zeitarbeit funktioniert, braucht sie stabile Rahmenbedingungen. Die Politik darf die Regulierungsschraube deshalb nicht überdrehen, denn die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung zeigt, dass der Bedarf an flexiblen Arbeitsmarktinstrumenten hoch ist. Wir begrüßen daher, dass auch die IG Metall die Flexibilitätsfunktion der Zeitarbeit anerkannt hat. Jedoch finden wir es unverständlich, wenn Zeitarbeitnehmer durch Gewerkschaften zu Arbeitnehmern zweiter Klasse degradiert werden. Zeitarbeit ist eine eigenständige Branche und eine völlig reguläre Beschäftigungsform: Fast 100 Prozent der Zeitarbeitnehmer haben einen Tarifvertrag und 95 Prozent arbeiten sozialversicherungspflichtig. Von den Branchenzuschlägen profitieren in erster Linie auch die Zeitarbeitnehmer – Zeitarbeit wird für sie nun noch attraktiver.“

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