„Sechs Menschen – sechs Leben“

Die Journalistin und Anglistin Dörthe Doswald war Mitte 40 und hochqualifiziert, hatte jedoch als alleinerziehende Mutter keinerlei Berufserfahrung vorzuweisen. Dann gelang ihr mittels eines Zeitarbeitsunternehmens der Berufseinstieg. Viele Menschen profitieren von Zeitarbeit, die ihnen den Wiedereinstieg oder den Start in das berufliche Leben erleichtert. So bewarb sich die 23-jährige Blerina Shala bei einem Personaldienstleister, nachdem ihr Lehr-Unternehmen in die Insolvenz gegangen war. Aktuell hat sie einen Job in der Verwaltung einer großen Elektronik-Fachmarktkette und sagt über ihre Zeit in der Personaldienstleistung: „Ich habe mir wirkliche Reife geholt.“ Jan Eichel war acht Jahre lang auf Montage und damit von seiner Familie getrennt – bis er über ein Zeitarbeitsunternehmen wenige Kilometer von seinem Wohnort entfernt als Bauleiter einen Job fand.

Laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit werden rund zehn Prozent aller Stellen in der Zeitarbeitsbranche von beruflichen Neueinsteigern besetzt. Die Branche dient nicht selten als Sprungbrett, um den Einstieg in das Berufsleben zu schaffen – oder als Plattform, um sich zu präsentieren und beweisen zu können. Dies gilt nicht nur für ungelernte Hilfskräfte: Auch Berufsanfänger mit Fach- oder Hochschulabschluss nutzen Zeitarbeit, um einen Job zu finden. Gerade junge Akademiker klagen häufig über 400-Euro-Jobs und unbezahlte Praktika, die es vor der angestrebten Festanstellung immer wieder zu durchlaufen gilt. Zeitarbeit ist dagegen eine voll sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Man sammelt Berufserfahrung, wird vertraglich fair entlohnt und profitiert von gesetzlichen Sicherheiten wie Kündigungsschutz, Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und bezahltem Urlaub. Oft greift auch der sogenannte Klebeeffekt: Wer sich als Zeitarbeitnehmer bei Kundenunternehmen durch seine Arbeit empfohlen hat, kann dort direkt weiter beschäftigt werden.

Herausgeber der Broschüre „Sechs Menschen- sechs Leben“ ist der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP).

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