

Auf der gemeinsamen Veranstaltung „Anreize setzen – Aus- und Weiterbildung stärken – Flüchtlinge integrieren“ des BAP und des Bundesverbandes der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) trafen sich am Mittwochabend Vertreter aus Politik und Wirtschaft und diskutierten verschiedene Ansätze, um dem zunehmenden Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen. Dabei standen auch verschiedene Aus- und Weiterbildungskonzepte im Fokus. Wilhelm Oberste-Beulmann, BAP-Vizepräsident und Geschäftsführer der START Zeitarbeit NRW GmbH, stellte in diesem Zusammenhang das 3-Stufen-Qualifizierungsmodell des BAP vor, mit dem Zeitarbeitskräfte ohne abgeschlossene Berufsausbildung in Etappen an einen anerkannten Berufsabschluss herangeführt werden.
Oberste-Beulmann erklärte dazu: „Auch in der Zeitarbeit fehlen Fachkräfte und vielerorts sogar bereits Hilfskräfte, denn die Personaldienstleister verlieren zurzeit durch Übernahmen mehr Mitarbeiter an ihre Kundenunternehmen, als sie selbst neue Mitarbeiter gewinnen können. Auch deswegen sind Qualifizierungsmaßnahmen für unsere Branche so wichtig und werden von immer mehr Zeitarbeitsunternehmen angeboten. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass das dreistufige Qualifizierungsmodell des BAP mit dazu beitragen wird, dass es in Zukunft mehr Fachkräfte in unserer Branche geben wird.“
Nach der Begrüßung durch BDWi-Präsident Michael H. Heinz und dem Impulsvortrag von Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, für Mittelstand und Tourismus, diskutierten Oberste-Beulmann und andere Vertreter aus der betrieblichen Praxis mit der Staatssekretärin und den Bundestagsabgeordneten Jutta Eckenbach (CDU/ CSU-Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales), Dr. Thomas Gambke (Mittelstandsbeauftragter der Bundesfraktion Bündnis 90/ Die Grünen) sowie Stefan Liebich (Obmann der Bundestagsfraktion Die Linke im Auswärtigen Ausschuss) über Arbeitsanreize für Bewerber und Möglichkeiten, Flüchtlingen eine Perspektive im Arbeitsmarkt zu geben. Einigkeit herrschte bei den Podiumsteilnehmern darüber, dass der Erwerb der deutschen Sprache das A und O für die Integration ist und dass der Mindestlohn für Flüchtlinge nicht aufgeweicht werden darf. Das gelte auch für das duale Berufsbildungssystem, das durch eine „Ausbildung light“ nicht ausgehebelt werden sollte.
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