30.10.2018 | "Praxis für Politik" mit Margit Stumpp MdB, Bündnis 90/Die Grünen

Peter Roth, tempoZeitarbeit GmbH, Margit Stumpp, MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Anton Schmidt, Gusto Gourmet GmbH

Im Rahmen der Reihe "Praxis für Politik" besuchte Margit Stumpp, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, die Heidenheimer Niederlassung des Personaldienstleisters tempoZeitarbeit GmbH.

Peter Roth, Geschäftsführer von tempoZeitarbeit GmbH, schilderte im Gespräch die aktuelle Situation der Branche. Im Mittelpunkt standen dabei insbesondere die Auswirkungen der letzten Gesetzesänderungen, nämlich der Festlegung einer Höchstüberlassungsdauer von 18 Monaten und der Einführung von Equal Pay nach neun Monaten. Roth wies dabei insbesondere auf die fehlende Ausgestaltung von Equal Pay seitens des Gesetzgebers hin: "Im Gesetz wird überhaupt nicht deutlich, was damit gemeint ist. Hierdurch kommt es zu erheblichen Missverständnissen und zu massiver Rechtsunsicherheit bei Personaldienstleistern und ihren Kunden.“ Als weiteren Kritikpunkt brachte Roth im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten zudem die Schriftformerfordernis im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz vor, bei deren Verletzung harte Strafen drohen. „Hierdurch sind wir einerseits gesetzlich dazu verpflichtet, Verträge noch mit dem Füller auf Papier zu unterschreiben. Andererseits fordert die Bundesregierung aber, uns mehr in Richtung Digitalisierung zu verändern. Diese Regelung ist kontraproduktiv und nicht mehr zeitgemäß."

Ein weiterer Bestandteil des Praxisprogramms von Margit Stumpp war der Besuch zu einem Arbeitsfrühstück bei der Gusto Gourmet GmbH in Oberkochem, einem Kundenunternehmen von tempoZeitarbeit. Dort erläuterte Geschäftsführer Anton Schmidt seine Beweggründe dafür, dass er Zeitarbeitnehmer einsetzt. Er führte hierbei insbesondere die Flexibilisierung an, durch die er optimal auf Auftragsschwankungen reagieren kann.   

Abschließend zog Stumpp ein positives Fazit ihres Besuchs: "Es war sehr aufschlussreich, einen umfassenden Einblick von der täglichen Arbeit eines Personaldienstleisters zu erhalten und das intensive Gespräch mit den Experten der Zeitarbeitsbranche zu führen. Solche Unterredungen sind äußerst hilfreich, um die konkreten Auswirkungen von Gesetzesänderungen einordnen zu können.   Unstrittig bleibt, dass der Umfang von Zeitarbeit und die Verkettung von Zeitarbeit und befristeten Beschäftigungsverhältnissen für Arbeitnehmer*innen in etlichen Fällen kritisch zu bewerten ist."

Die Aktion "Praxis für Politik" des Bundesverbandes der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) wird mit Hilfe seiner Mitgliedsunternehmen, wie dem Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP), organisiert und findet in diesem Jahr bereits zum 16. Mal statt. Hierbei erhalten Politiker regelmäßig die Möglichkeit, sich in ihrem Wahlkreis ein persönliches Bild von der täglichen Arbeit in den Unternehmen zu machen.

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