Nur selten wurden sie in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion bisher angesprochen: Menschen, die sogenannte Basisarbeit leisten, also Tätigkeiten ohne Qualifizierungsanforderungen ausüben. Mit der Initiative "Basisarbeit – Mittendrin und außen vor" des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) soll sich dies ändern. Zu ihren zentralen Bestandteilen gehören neben verschiedenen in diesem Jahr durchgeführten Veranstaltungen auch eine nun veröffentlichte Publikation, für die zahlreiche Autoren das Thema aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchten. Sie alle machen sich für "gute Basisarbeit" stark und fördern diese aus ihrer jeweiligen Perspektive.
Zeitarbeit als zentraler Integrationsdienstleister
Mit dabei: BAP-Präsident Sebastian Lazay, der den Fachartikel "Zeitarbeit als Integrationsdienstleister für Geflüchtete" beisteuert, und aufzeigt, welche enorme Rolle die Branche für erfolgreiche Basisarbeit spielt. Denn "für Geflüchtete, Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose ist die Zeitarbeit der wichtigste Zugang zum ersten Arbeitsmarkt, zu einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit, wie Daten der Bundesagentur für Arbeit eindrücklich zeigen. Mindestens 26,9% der Zeitarbeitskräfte haben keine abgeschlossene Berufsausbildung, gehören also zu den Geringqualifizierten, während es auf dem Gesamtarbeitsmarkt nur 13,7% sind." Zudem, so erläutert Lazay, "lag der Anteil der Geflüchteten in Deutschland, die ihre Arbeitssuche durch eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsaufnahme in der Zeitarbeit erfolgreich abschließen konnten, im Zeitraum zwischen November 2019 und Oktober 2020 bei 30,8% und war damit im Vergleich zu allen anderen Wirtschaftszweigen mit weitem Abstand am größten. Ein solches Ergebnis erreicht keine andere Branche und auch kaum eines der offiziellen Arbeitsmarktinstrumente."
Rolle der Zeitarbeit als Beschäftigungsmotor muss anerkannt werden
Es sei daher erforderlich, dass die Rolle der Zeitarbeit als Beschäftigungsmotor auch von der Politik anerkannt werde und endlich die entsprechende Wertschätzung bekomme. Dazu gehöre auch, "dass Sondervorschriften wie die Höchstüberlassungsdauer auf den Prüfstand gestellt werden und die Zeitarbeit keinen weiteren Beschränkungen unterworfen wird, die es ihr (weiter) erschweren, ihre Rolle als Integrationsdienstleister wahrzunehmen", so die abschließende Forderung Lazays in seinem Beitrag.
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