
„Ohne flexible Beschäftigungsformen fehlen Langzeitarbeitslosen wichtige Brücken in den Arbeitsmarkt“. Das ist das Ergebnis der Studie „Einstieg in Arbeit – die Rolle der Arbeitsmarktregulierung“, die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erstellt hat. Die Ökonomen weisen darauf hin, dass 78 Prozent der bei der Jobsuche erfolgreichen Langzeitarbeitslosen durch sogenannte „atypische Beschäftigungsverhältnisse“ wie Zeitarbeit, geringfügige Beschäftigung, Teilzeit oder befristete Verträge der Einstieg in Arbeit gelungen sei. Das IW und die INSM warnen deswegen vor einer stärkeren Regulierung dieser Beschäftigungsformen. Die große Koalition plant dagegen unter anderem eine strengere Regulierung der Zeitarbeit. Dies könnte mit Beschäftigungsverlusten und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit einhergehen, so die Autoren der Studie auf der Internetseite des IW.
„Die Agenda-Reformen haben eine erhebliche Dynamik am Arbeitsmarkt, besonders beim Einstieg in Arbeit entfacht. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank seit 2005 von 1,8 auf 1,1 Millionen. Der Niedriglohnbereich sowie atypische Beschäftigungsformen haben dazu einen enorm wichtigen Beitrag geleistet“, erklärt Holger Schäfer, Arbeitsmarktexperte beim IW und einer der Autoren der Untersuchung.
Die Studie zeigt auch: Eine zusätzliche Regulierung der Zeitarbeit würde vor allem Geringqualifizierte treffen. Ein Viertel der geringqualifizierten Arbeitslosen, die zwischen 2005 und 2012 eine Beschäftigung gefunden haben, schafften den Einstieg über die Zeitarbeit.
„Unsere niedrigen Arbeitslosenzahlen und den hohen Beschäftigungsstand verdanken wir unserem flexiblen Arbeitsmarkt. Die Bundesregierung ist dabei, diese Errungenschaften abzuwickeln. Sie riskiert enorme Beschäftigungsverluste und steigende Arbeitslosigkeit“, betont Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM.
Die vollständige IW-Studie „Einstieg in Arbeit – die Rolle der Arbeitsmarktregulierung“ ist über die Internetseite der INSM abrufbar.
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