
Die größten Klischees über Bewerbungen und den tatsächlichen Wahrheitsgehalt dahinter hat Heinz Ostermann, Vorsitzender des Verbandsbereichs Personalvermittlung (VBPV) im BAP, im Interview mit der dpa analysiert.
Hinsichtlich des Mythos, wonach man sich gar nicht für eine Stelle bewerben bräuchte, wenn nicht alle im Stellenprofil genannten Anforderungen erfüllt würden, machte Ostermann deutlich: "Gerade weil man auch Kompetenzen haben kann, die für die Stelle passen und derer man sich gar nicht bewusst ist, lohnt sich generell immer der Versuch."
Die Annahme, dass die meisten Jobs intern oder über Beziehungen vergeben werden, sei hingegen nicht ausschließlich ein Klischee. Zwar stimme es nicht immer, denn sonst "wären ja alle Headhunter und Personaler arbeitslos", erläutert Ostermann. Allerdings, so der VBPV-Vorsitzende, "ist es kein Mythos, dass Unternehmen gerne intern Stellen besetzen, denn so kennen sie schon die Stärken und Schwächen des Bewerbers und können sicher sein, dass dieser wiederum das Unternehmen sehr gut kennt. Je niedriger dabei die Hierarchiestufe einer zu besetzenden Stelle ist, desto eher spielen persönliche Beziehung dabei eine Rolle."
Entkräftigen konnte Ostermann hingegen das Klischee, dass eine Bewerbung kurz vor Jahresende ohnehin nichts bringen würde: "Die Welt endet weder an Weihnachten noch an Silvester, deswegen ist diese Vorstellung eindeutig ein Mythos. Solange eine Stelle ausgeschrieben ist, sollte man sich bewerben."
Das Interview wurde von zahlreichen regionalen und überregionalen Medien aufgegriffen und unter anderem im Online-Newsportal der "Welt" veröffentlicht.
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