24.04.2020 | ifo Geschäftsklimaindex: Dienstleister mit historischem Tiefstwert

ifo Geschäftsklima mit historischem Tiefstwert
ifo Geschäftsklima Deutschland, © ifo Institut

In seiner Aprilausgabe verkündet das ifo Institut den bisher stärksten Rückgang und niedrigsten Wert beim ifo Geschäftsklimaindex: Im April erreichte der Index 74,3 Punkte, nachdem er im März noch 85,9 Punkte zählte. Als Grund führt das Institut die massive Verschlechterung der aktuellen Lage aufgrund der Coronakrise an. Die Unternehmen blickten noch nie so pessimistisch auf die kommenden Monate wie aktuell.

Bei der Betrachtung der verschiedenen Wirtschaftsbereiche vermelden Verarbeitendes Gewerbe, Dienstleistungssektor, Handel und Bauhauptgewerbe unisono fallende Werte. Im Dienstleistungssektor, zu dem auch die Branche der Personaldienstleister zu zählen ist, ist der Geschäftsklimaindikator auf einen Tiefstwert gefallen. Die Dienstleister beurteilten ihre Lage noch nie so schlecht. Auch bei den Erwartungen herrsche Pessimismus ohne Beispiel, so die Ergebnisse der Konjunkturumfragen. Nur im Bauhauptgewerbe seien die Baufirmen mit ihrer aktuellen Lage noch mehrheitlich zufrieden.

Lazay: Schnelle unbürokratische Hilfen nötig

Der ifo Geschäftsklimaindex ist ein weiterer Beleg dafür, dass den Unternehmen jetzt schnell und unbürokratisch seitens des Gesetzgeber geholfen werden muss. Personaldienstleister sehen sich in Zeiten der Coronakrise immer noch mit Hindernissen aus der AÜG-Reform aus dem Jahr 2017 wie Höchstüberlassungsdauer oder Schriftformerfordernis konfrontiert. Daher fordert BAP-Präsident Sebastian Lazay die Politik auf, jetzt die starren Fesseln zu lockern, etwa die geltende Höchstüberlassungsdauer von 18 Monaten. Das biete Planungssicherheit für den Einsatzbetrieb und Personaldienstleister. "Aktuell führt die Höchstüberlassungsdauer dazu, dass Zeitarbeiter nach dieser Frist aus eingespielten Teams in den Entleihbetrieben abgezogen und dann möglicherweise von ihren Arbeitgebern in Kurzarbeit geschickt werden müssen", so Lazay.