15.04.2020 | Gesamtmetall-Umfrage zu Corona-Auswirkungen: Flexibles Personal wird dringend gebraucht

Gründe für Produktionseinschränkungen
© Gesamtmetall

++ Nachfragerückgang und fehlendes Personal schränken die Produktion in der M+E-Industrie stark ein  - Verbandspräsident Lazay fordert eine Lockerung der Höchstüberlassungsdauer ++

Eine starke Einschränkung der Produktion und die intensive Anmeldung von Kurzarbeit sind die wenig überraschenden Ergebnisse einer repräsentativen Blitzumfrage des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall unter seinen Mitgliedsunternehmen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Zur Metall- und Elektroindustrie, der wichtigsten deutschen Branche, gehören unter anderem der Automobil- und der Maschinenbau.

In Zahlen: 83 Prozent aller befragten Unternehmen melden Einschränkungen der Produktion, 30,9 Prozent sogar sehr starke oder starke Einschränkungen. 42,7 Prozent der Unternehmen nutzen heute bereits Kurzarbeit – das betrifft durchschnittlich 70,9 Prozent der Beschäftigten.  Als Gründe werden neben der fehlenden Nachfrage (57 Prozent) und fehlender Teile oder Material (32 Prozent) vor allem fehlende Arbeitskräfte etwa durch Krankheit und fehlende Kinderbetreuung genannt (36 Prozent).

Zeitarbeit: Flexibel auch in Krisenzeiten

Flexibles Personal wird dringend gebraucht, nicht nur in der M+E-Industrie, sondern auch im Lebensmitteleinzelhandel, in der Logistik oder in der Alten- und Krankenpflege. Daher fordert BAP-Präsident Sebastian Lazay die Politik auf, jetzt die starren Fesseln zu lockern, etwa die geltende Höchstüberlassungsdauer von 18 Monaten. Das biete Planungssicherheit für den Einsatzbetrieb und Personaldienstleister. "Aktuell führt die Höchstüberlassungsdauer dazu, dass Zeitarbeiter nach dieser Frist aus eingespielten Teams in den Entleihbetrieben abgezogen und dann möglicherweise von ihren Arbeitgebern in Kurzarbeit geschickt werden müssen", so Lazay.