Der Fachkräftemangel in Deutschland spitzt sich zu. Und dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren noch weiter verstärken, wenn die Generation der "Babyboomer" in Rente geht. Um die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu sichern, ist es daher dringend erforderlich, das Arbeitskräftepotential durch die Gewinnung ausländischer Fachkräfte zu steigern. Nur folgerichtig ist daher eine aktuelle Information der Bundesagentur für Arbeit (BA). Demnach habe sie die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland durch neue Vermittlungsabsprachen in zahlreichen Branchen im Jahr 2021 deutlich steigern können. Erfreulich, dass sie zur Bewältigung des komplexen Migrationsprozesses weitere starke Partner für ihre Projekte und Programme zur Fachkräftegewinnung im Ausland einbeziehen möchte.
Weshalb nicht die Personaldienstleister mit ihren internationalen Recruiting-Erfahrungen ins Boot nehmen? Denn sie haben bereits seit vielen Jahren bewiesen, dass sie ein idealer Netzwerkpartner sind, um Menschen mit ausländischem Pass in den deutschen Arbeitsmarkt mit nachhaltigen Beschäftigungsperspektiven zu integrieren. Aktuelle Zahlen der BA belegen dies eindrucksvoll. Während der Anteil der ausländischen Beschäftigten branchenübergreifend in Deutschland bei 12,9% liegt, beträgt ihr Anteil in der Zeitarbeit von IT-Experten bis hin zu Hilfskräften mit Fluchthintergrund insgesamt 39,8%.
Umso weniger nachvollziehbar ist daher, warum es ausgerechnet der Zeitarbeit als einziger Branche überhaupt in Deutschland weiterhin gesetzlich untersagt bleibt, Fachkräfte mit Berufsausbildung auch außerhalb der EU zu rekrutieren und einzusetzen.
Die Rekrutierung von Drittstaatlern für die Zeitarbeit muss endlich erlaubt werden. Dies ist mit Blick auf die immer größere Fachkräftelücke eine wirkungsvolle Maßnahme, welche umgehend umgesetzt werden muss.
So die eindeutige Forderung von BAP-Präsident Sebastian Lazay an die neue Bundesregierung. Die Personaldienstleistungsbranche stünde seit langem als starker Partner bereit und müsse nun die Möglichkeit erhalten, ihre Expertise auch hier einsetzen zu können.