
Die Einführung der Branchenzuschläge ist in ihrer Dimension mit der Einführung der Tarifverträge 2004 zu vergleichen. Richtungsweisende Entscheidungen stehen für die Zeitarbeitsunternehmen an, um die Herausforderungen der nächsten Jahre zu meistern. Fünf ausgewiesene Experten standen beim „Expertentag Zeitarbeit 2013“ in Frankfurt am Main Rede und Antwort zu den brennenden Themen der Branche.
Vor rund 80 Gästen hielt Rainer Huke, vormals beim BDA als Abteilungsleiter für die Tarif- und Lohnpolitik zuständig, jetzt Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz, im Mövenpick Hotel die Auftaktrede zum Thema: „Quo vadis, Zeitarbeit?“ In seinem halbstündigen Vortrag beleuchtete er die verschiedenen Brennpunkte, die die Zeitarbeit in den nächsten Jahren beschäftigen werden, beispielsweise die Tarif- und Lohnpolitik wird ein bestimmendes Thema bleiben.
Im Anschluss sprach Dr. Adrian Hurst über die rechtlichen Aspekte der Branchenzuschläge, besonders über die Fallstricke in der praktischen Anwendung, die in den ersten Monaten zu Tage getreten sind. Sein anschaulicher Vortrag gipfelte in einem rechtlichen „roten“ Faden für eine praktikable Anwendung.
Ein thematischer Sprung gelang mit dem darauf folgenden Vortrag, bei dem es um den Fachkräftemangel ging. Wem wird es künftig gelingen, die besten Köpfe an sich zu binden? Welche Kriterien zeichnen einen attraktiven Arbeitgeber aus? Diese Fragen beantwortete Andreas Schöning und half den Zuhörern dabei, eine gute Ausgangsposition im „War of talents“ zu erzielen.
Den Nachmittag bestimmte das Thema Vertrieb: Wie an gute Mitarbeiter gelangen und wie die Kunden an sich binden? Diese Aspekte derselben Medaille beleuchteten die Referenten Nicole Truchseß und Detlef Hühnert in ihren Vorträgen. Klar ist, wer die richtigen Mitarbeiter hat, bekommt den Auftrag.
Wie gute Vertriebspersönlichkeiten ticken und welche Qualitäten sie heutzutage mitbringen müssen, erläuterte Markus Brandl in seinem einstündigen Vortrag zur Führungspersönlichkeit der Zukunft.
Den Schluss bildete eine Diskussion mit Vertretern der Zeitarbeitsverbände, die dem Publikum Rede und Antwort standen: Der stellvertretende BAP-Hauptgeschäftsführer Dr. Sven-Frederik Balders sowie Werner Stolz vom iGZ waren zu Gast auf dem Podium. Thema dort: die umfassenden Veränderungen in der Branche durch die neuen Zuschlagstarifverträge. Über die Zukunft der Zeitarbeit zog Dr. Balders das Fazit: „Vor allem auf Grundlage der erreichten tarifpolitischen Erfolge wird die Zeitarbeit weiterhin eine Zukunft haben. Auf diesem bewährten Weg will der BAP weitergehen. Er wird sich als führender Arbeitgeberverband weiterhin gegenüber Politik und Gewerkschaften aktiv für bestmögliche Rahmenbedingungen für die Branche einsetzen – insbesondere im Sinne von Verlässlichkeit und Planungssicherheit für die Zeitarbeitsunternehmen.“
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