
Denis Pennel, Managing Director des europäischen Dachverbands der Personaldienstleister Eurociett, hat in einem Positionspapier das neu gewählte Europäische Parlament und die sich formierende Kommission dazu aufgefordert, sich zügig um eine Reform der Arbeitsmärkte in den EU-Mitgliedsstaaten zu kümmern.
Nach der Europawahl im Mai sei nun der Fokus voll auf die Zukunft gerichtet, schreibt Pennel. Angesichts der noch immer 26 Millionen arbeitslosen Europäer müssten Parlament und Kommission für wirtschaftliches Wachstum und „besser funktionierende“ Arbeitsmärkte sorgen. „Wir halten beide Institutionen dazu an, hier keine Gelegenheit zu versäumen und sich so schnell wie möglich an die Arbeit zu machen“, so Pennel im Positionspapier. Es sei nun nötig, alle EU-Mitgliedsstaaten dazu zu bringen, die Strukturen und die Regelungen ihrer jeweiligen Arbeitsmärkte zu modernisieren. Es gelte, sich den neuen Realitäten der Arbeitswelt anzupassen. Dies beinhalte, gut regulierte Formen flexibler Arbeit zu entwickeln, die Arbeitsplätze schaffen, und ungerechtfertigte Restriktionen für die Zeitarbeit abzubauen.
Pennel hob in seinem Papier auch die Rolle Deutschlands hervor: Diejenigen Länder, die ihre Arbeitsmärkte bereits modernisiert hätten – wie beispielsweise Schweden, Großbritannien oder eben Deutschland –, hätten sich gegenüber den Auswirkungen der Wirtschaftskrise resistenter gezeigt und sich schneller erholt als beispielsweise Spanien, Portugal und Griechenland mit ihren eher unflexiblen Arbeitsmarktstrukturen. In Deutschland will allerdings die große Koalition neue Regulierungen für die Zeitarbeit einführen – eine Entwicklung, auf die Pennel in seinem Papier nicht explizit hinweist.
Das Positionspapier von Denis Pennel in englischer Sprache kann über die Eurociett-Internetseite direkt eingesehen werden. Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) ist als einziger deutscher Branchenverband Mitglied im Eurociett.
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