
Der Vorstand des europäischen Dachverbandes der Zeitarbeit – Eurociett – tagte in der vergangenen Woche in der Geschäftsstelle des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP) in Berlin. Unter Leitung von Eurociett-Präsidentin Annemarie Muntz schilderte der BAP dem Gremium die derzeitige Situation der Branche in Deutschland sowie die Positionen des Verbandes. Prominenter Gast war Johannes Vogel, Mitglied des FDP-Bundesvorstandes und Generalsekretär der FDP in Nordrhein-Westfalen, der einmal mehr die Bedeutung der Zeitarbeit für den Arbeitsmarkt betonte.
Vogel warnte in seinem Vortrag eindringlich vor den Regulierungen, die die Bundesregierung derzeit für die Zeitarbeit plant. Die FDP sieht in der Branche ein wichtiges Flexibilisierungsinstrument und lehnt daher die Regulierungen ab. Würde das neue Gesetz Realität, wäre dies eine „Katastrophe für die Flexibilität am gesamten Arbeitsmarkt“, so Vogel. Auch bestehe die Gefahr, dass die Arbeitslosenquote damit erneut ansteige. Gute Reformen wie die Einführung der Rente mit 67 oder eben frühere Liberalisierungen in der Arbeitnehmerüberlassung dürften nicht zurückgefahren werden. Vogel widmete sich in seinem weiteren Vortrag künftigen Herausforderungen, die auf Deutschland zukommen werden. In Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung müsse das Land „gut aufgestellt“ bleiben. Dies ließe sich jedoch nur erzielen, wenn Deutschland wieder innovativer würde. Auch die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt ist ein „großes Thema“, betonte Vogel, bei dem die Zeitarbeit „einen wichtigen Beitrag“ leisten könne.
Eurociett vertritt die Interessen der gesamten Zeitarbeitsbranche in Europa. Der BAP ist als einziger deutscher Zeitarbeitsverband Mitglied im Eurociett.
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