02.12.2014 | Chancengleichheit für Migranten – in der Zeitarbeit schon Realität

Beim Jobeinstieg von jungen Migranten gibt es deutlichen Verbesserungsbedarf: Darüber waren sich Politik und Wirtschaft auf dem gestrigen „Integrationsgipfel“ im Kanzleramt einig.

Im Fokus des gestrigen Gipfels stand die Ausbildungssituation junger Migranten: Nach wie vor bleiben 30 Prozent eines Jahrganges ohne Berufsabschluss, dreimal so viele wie junge Deutsche, so die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ). Das Blatt verweist zugleich auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA), die belegt, dass die Arbeitslosenquote unter den hier lebenden Ausländern mit 13,7 Prozent doppelt so hoch ist wie der Gesamtdurchschnitt.

Gleichzeitig ist Deutschland nach den Vereinigten Staaten inzwischen weltweit das größte Einwanderungsland: 465.000 Menschen kamen laut Migrationsbericht der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im vergangenen Jahr für einen dauerhaften Aufenthalt in die Bundesrepublik. Seit 2007 hat sich die Zahl damit mehr als verdoppelt.

Deutschland komme einerseits seiner „humanitären Verpflichtung“ nach, indem es notleidende Menschen aus anderen Ländern aufnehme, zitiert „Tagesschau.de“ die Bundeskanzlerin Angela Merkel. Andererseits sei die Bundesrepublik auch aus wirtschaftlichen Gründen „interessant und attraktiv“. Damit erwachse dem Land eine Chance, aber auch eine Herausforderung – so die Kanzlerin. Viele Bewerber scheiterten an der Tatsache, dass sie einen ausländischen Namen hätten, kritisiert Merkel.

Die Zeitarbeit hat das Potenzial von Mitarbeitern aus fremden Ländern und Kulturen bereits erkannt: Der Anteil an ausländischen Mitarbeitern lag in der Branche nach Angaben der BA im zweiten Halbjahr 2013 bei 19 Prozent. Damit zeigt sich die Zeitarbeitsbranche überdurchschnittlich, denn laut BA-Zahlen liegt die Quote ausländischer Mitarbeiter auf dem Gesamtarbeitsmarkt nur bei 8,2 Prozent.

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