01.07.2019 | Bundesagentur für Arbeit: Konjunkturelle Abkühlung am Arbeitsmarkt spürbar

Die konjunkturelle Abkühlung ist trotz leicht gesunkener Arbeitslosenzahlen nun auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt spürbar. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) heute bekannt gab, ist die Zahl der Arbeitslosen im Juni in Deutschland auf 2,216 Millionen Menschen gesunken. Dabei ging die Zahl der Jobsuchenden im Vergleich zum Vorjahr um 60.000 und zum Vormonat um 20.000 zurück. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,9 Prozent. Das Beschäftigungswachstum hat somit in Relation zu den Vormonaten spürbar an Dynamik verloren.

Auf hohem Niveau bewegt sich weiterhin die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Mitarbeitern wird aber merklich schwächer. So waren im Juni 798.000 offene Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 8.000 weniger als vor einem Jahr.

Dagegen stieg die Erwerbstätigkeit erneut an: 45,28 Millionen Menschen waren in Deutschland im Juni erwerbstätig. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 21.000 und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 462.000 Personen an. Dieser Anstieg beruht vor allem auf mehr sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. 33,38 Millionen Menschen hatten demnach einen regulären Job, 595.000 mehr als ein Jahr zuvor.

Bei den Personaldienstleistern schlägt sich die schwierige konjunkturelle Entwicklung in sinkenden Zahlen bei den Beschäftigten in der Zeitarbeit ebenfalls nieder. Dies bestätigt auch Detlef Scheele, der Vorstandsvorsitzende der BA: "Wir sehen die konjunkturelle Eintrübung, wenn es um den Beschäftigungsabbau geht, gegenwärtig vorrangig in der Zeitarbeit". Demnach sei es für Hartz IV-Empfänger schwieriger geworden, einen Job zu finden. "Die Zeitarbeit war natürlich immer ein Arbeitgeber, der auch Menschen aufgenommen hat, die es nicht so einfach haben und die vielleicht keine Ausbildung haben", betont Scheele.

Nicht umsonst bezeichnet die BA die Arbeitnehmerüberlassung als „Frühindikator“ für die Entwicklung am Arbeitsmarkt, da sie frühzeitiger auf Änderungen der konjunkturellen Rahmenbedingungen reagiert als die übrigen Wirtschaftsbranchen.

Bild: © Bundesagentur für Arbeit

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