Der deutsche Arbeitsmarkt befindet sich nach den neuesten Zahlen weiterhin auf Rekordkurs. So gab die Bundesagentur für Arbeit (BA) heute bekannt, dass die Zahl der Arbeitslosen im Oktober in Deutschland dank eines kräftigen Herbstaufschwungs auf 2,204 Millionen gesunken ist, der niedrigste Wert in einem Oktober seit der Wiedervereinigung. Noch bemerkenswerter: erstmals seit dem Beginn der Berechnung sank die Arbeitslosigkeit unter die Fünf-Prozent-Marke und lag im Oktober bei 4,9 Prozent. Die Zahl der Jobsuchenden ging dabei im Vergleich zum Vorjahr um 185.000 zurück und im Vergleich zum Vormonat um 53.000.
Auch bei der Erwerbstätigkeit wurde ein neues Allzeithoch erreicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren im September 45,0 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig und damit so viele Menschen wie nie zuvor. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 557.000 bzw. 1,3 Prozent an. Dieser Anstieg beruht vor allem auf mehr sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. 33,11 Millionen Menschen hatten demnach einen regulären Job und damit 715.000 mehr als ein Jahr zuvor.
Die Kehrseite der hervorragenden Lage am Arbeitsmarkt ist jedoch, dass die Unternehmen immer größere Probleme haben, Fachkräfte zu finden. Besonders viele offene Stellen gibt es nach Angaben der BA insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Handel. Sebastian Lazay, Präsident des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP), betont:
Das Kräfteverhältnis auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Bewerbermarkt gewandelt. Arbeitgeber müssen mittlerweile aktiv um Kandidaten werben und sich dabei mehr denn je als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Unternehmen, die Mitarbeiter finden und an sich binden wollen, müssen sich stärker denn je mit dem Thema Recruiting auseinandersetzen.
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