Enkerts verdeutlicht die Unverzichtbarkeit der Zeitarbeit für die deutsche Wirtschaft
Wissenschaft, Werbung, Politik. Der BAP-Arbeitgebertag bot eine abwechslungsreiche Mischung. 450 Vertreter von Mitgliedsfirmen und zahlreiche Gäste aus Politik, Wissenschaft und Medien widmeten sich nach der politischen Podiumsdiskussion den zahlreichen Fakten, die die Veranstaltung am Donnerstag, 9. Juni 2011 im Grand Hotel Esplanade Berlin bereit hielt.
BAP-Präsident Volker Enkerts betonte zu Beginn des Arbeitgebertages, wie stark "die Branche boomt". Er sagte, "die meisten unserer Mitgliedsfirmen können sich vor Aufträgen kaum retten, wir haben ein Wachstum von gut 25 Prozent im Vorjahresvergleich". Trotz oder wegen dieser "sehr erfreulichen Rahmenbedingungen" beklagte Enkerts, dass zu wenig Arbeitskräfte zur Verfügung stünden: "Mindestens 50.000 Stellen kann die Zeitarbeit aktuell nicht besetzen, weil Fachkräfte fehlen, oft aber auch Leute aus den so genannten Helferberufen." In einigen Regionen und in vielen Wirtschaftsbereichen herrsche inzwischen "Vollbeschäftigung".
Was Volker Enkerts dann sagte, sollte den Auftakt geben für das beherrschende Thema und den weiteren Verlauf des Arbeitgebertages. "Wie sehr unsere Branche der Volkswirtschaft, den Kundenunternehmen und dem einzelnen Zeitarbeitnehmer hilft – ja, dass wir unverzichtbar für die deutsche Wirtschaft sind – das wollen und müssen wir als BAP mehr herausstellen."
Positive Darstellung der Branche nach außen als Kernthema
Referenten und Teilnehmer beschäftigten sich mit der Frage, wie die Vorteile der Zeitarbeit positiv kommuniziert werden könnten. Klaus Dittko von der Werbeagentur Scholz & Friends brachte das Problem in seinem Vortrag auf den Punkt: "Trotz großer Erfolge für Deutschland und seine Menschen hat die Branche ein Imageproblem."
Nach einer Umfrage des Allensbach-Institutes finden es 58 Prozent der Deutschen nicht gut, dass es überhaupt Zeitarbeit gibt, referierte Dittko. Dies sei die Folge des Schlecker-Skandals und von Gewerkschaftskampagnen, aber auch unfairer Berichterstattung. All dies setze wiederum eine Negativspirale in Gang: "Politiker reden schlecht über Zeitarbeit, weil sie hoffen, damit bei den Wählern zu punkten."
Daher besetze die Kampagne, die Scholz & Friends mit dem BAP gestartet habe, das Thema positiv: "Zeitarbeit ermöglicht vielen Menschen individuelle Beschäftigungschancen und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft." Aus diesen Tatsachen sei letztlich der Claim "Die Zeitarbeit: Einstieg. Aufstieg. Wachstum." entstanden. Nur mit Hilfe der Mitgliedsunternehmen jedoch könne die Kampagne von der Hauptstadt, wo sie bereits gestartet wurde, in die gesamte Republik getragen werden. Hier sei Engagement für die gemeinsame Sache, die automatisch jedem einzelnen Unternehmen nutze, gefragt.
IW Köln zeigt Nutzen der Zeitarbeit für deutsche Volkswirtschaft auf
Inhaltlich untermauert wird die Kampagne von der wissenschaftlichen Studie des Institutes der deutschen Wirtschaft Köln (IW), die deren Direktor Prof. Dr. Michael Hüther vorstellte. Wie sehr die Branche das Land voranbringe, mache vor allem eine Zahl deutlich: Das Umsatzwachstum bei Unternehmen, die Zeitarbeit nutzen, liege bei 11,3 Prozent. Firmen, die keine Zeitarbeiter abfragten, kamen dagegen lediglich auf 6,3 Prozent.
Hüther betonte auch, dass insbesondere innovative und international ausgerichtete Unternehmen auf Zeitarbeit zurückgriffen. Da dieser "Motor der deutschen Exportwirtschaft" schneller und flexibler agiere, sei das Instrument für diese Firmen unverzichtbar. Hüther mahnte die Politik, die den Erfolg der Branche durch radikale Equal-Pay-Forderungen bedrohe: "Was würden diese Wachstumsunternehmen ohne Zeitarbeit tun?" Könnten sich die Politiker also noch mit einem so hohen Wirtschaftswachstum und einer so hohen Beschäftigungsquote schmücken, wenn Zeitarbeitsunternehmen weiter reguliert würden?
Aufgrund der Ergebnisse stellte das IW die Studie unter den aussagekräftigen Titel: "Effizienzfaktor Zeitarbeit – der Nutzen der Branche für Volkswirtschaft und Kundenunternehmen".
Nicht nur die zahlreichen Zahlen aus dieser Untersuchung sorgten noch lange für Gesprächsstoff unter den Gästen, die den Abend im Garten der rheinland-pfälzischen Landesvertretung gesellig ausklingen ließen.
Impressionen
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