
Rund 40 Studenten des Masterstudiengangs „Management und Marketing“ hörten am gestrigen Mittwoch am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der FU den Vortrag von Thomas Hetz über die Zeitarbeit. Der BAP-Hauptgeschäftsführer stellte die Tätigkeit des Verbandes vor und gab einen Überblick über die Branche. Unter anderem stellte Hetz klar, dass Zeitarbeitnehmer nur rund zwei Prozent aller Erwerbstätigen ausmachten und dieselben sozialen Leistungen wie alle anderen Arbeitnehmer in Deutschland bekommen würden. Auch auf das Tarifvertragssystem in der Zeitarbeit und auf die Funktion der Branche ging er ein: Wer als Unternehmer mit der immer schneller werdenden Ökonomie der Welt mithalten wolle, in der auch Projekte immer zügiger geplant und durchgeführt werden müssten, der brauche schnelle und passgenaue Personallösungen. Die weitere wichtige Funktion der Zeitarbeit sei die Integration von Arbeitsuchenden und Berufsanfängern in den Arbeitsmarkt. So kämen rund zwei Drittel der Zeitarbeitnehmer aus der Arbeitslosigkeit. Außerdem ging Hetz ging auf das Thema Zeitarbeit in Europa ein und erläuterte die unterschiedlichen Zeitarbeitsmodelle in den EU-Mitgliedsstaaten. Dabei legte er einen Schwerpunkt auf die Erläuterung des deutschen Modells, bei dem der Personaldienstleister gegenüber dem Zeitarbeitnehmer alle Pflichten eines Arbeitgebers übernimmt. Dieser ansonsten nur in Österreich, Schweden und teilweise den Niederlanden verfolgte Ansatz für die Zeitarbeit wird deswegen auch als „Arbeitgeberprinzip“ bezeichnet, erläuterte Hetz.
In der anschließenden Fragerunde tauschten sich die Studenten, die auf eine Tätigkeit in den Bereichen Personal, Marketing und Management vorbereitet werden, mit dem BAP-Hauptgeschäftsführer aus. Lebhaft wurde über Themen wie Branchenzuschlagstarifverträge, Qualifizierungsmaßnahmen, Höchstüberlassungsdauer, Mindestlohn und Personalmarketing diskutiert.
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