
Welche Rolle spielt Zeitarbeit für die Arbeitsmärkte in Deutschland und in Europa? Welche Trends und Entwicklungen sind in der Branche auszumachen? Diese und andere Fragen hat eine Delegation des Bundesarbeitgeberverbands der Personaldienstleister (BAP) in Brüssel thematisiert. Der BAP ist als einziger deutscher Verband der Zeitarbeitsbranche Mitglied im europäischen Dachverband Eurociett. Denn das, was im verzahnten Europa politisch entschieden wird, hat immer häufiger direkte Auswirkungen auf Recht und Politik in Deutschland.
Unter der Leitung von Verbands-Vizepräsidentin Heide Franken traf sich die BAP-Delegation mit Vertretern des Europäischen Parlaments, der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäischen Kommission sowie der Bundesagentur für Arbeit und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Eurociett war durch Dr. Michael Freytag vertreten.
Mit Antje Gerstein, Leiterin des Brüsseler Büros der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), diskutierte die Delegation zunächst über die EU-Zeitarbeitsrichtlinie. Die Richtlinie sieht den Abbau ungerechtfertigter Restriktionen vor. Dr. Wolfgang Müller, Leiter der Europavertretung der Bundesagentur für Arbeit, informierte anschließend unter anderem über Kooperationen mit Personaldienstleistern und die Aufgaben der Agentur für Arbeit im europäischen Rahmen. Jutta Steinruck, SPD-Politikerin im Europäischen Parlament, zeigte Missbrauchsfälle der Zeitarbeit auf. Sie betonte aber auch die wichtige Position des BAP, der sich gegen Missbrauch stelle. Ein weiteres Gesprächsthema war auch hier die EU-Zeitarbeitsrichtlinie und der Abbau von Restriktionen. Der BAP betonte seinerseits, dass es keine weiteren Einschränkungen in der Branche geben dürfe. Lambert Kleinmann von der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäischen Kommission thematisierte abschließend die Europäische Beschäftigungsstrategie und stellte außerdem das europäische Vermittlungsportal EURES vor. EURES fördert grenzübergreifend die Arbeitsmarkt-Mobilität. Koordiniert wird das Portal von der Europäischen Kommission. Partner des Netzwerkes sind öffentliche Arbeitsverwaltungen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände.
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