01.08.2023 | Arbeitsmarkt im Juli: Steigende Arbeitslosigkeit durch schwache Konjunktur

Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt bleibt zwar insgesamt noch recht stabil, doch die Folgen der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der schwachen Konjunktur sind immer deutlicher zu spüren. So stieg die Zahl der Arbeitslosen im Juli laut den heutigen Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) im Vergleich zum Vormonat um 62.000 auf nunmehr 2,617 Mio. an. Gegenüber dem Vorjahresvergleich legte die Arbeitslosenzahl um 147.000 zu. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Juni um 0,2 Prozentpunkte auf nunmehr 5,7 Prozent an.

Kurzarbeit: Inanspruchnahme bleibt gering

Vom 1. bis 26. Juli wurde für 35.000 Beschäftigte konjunkturelle Kurzarbeit neu angezeigt. Die Behörde teilte weiterhin mit, dass im Mai 2023 für insgesamt 131.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt wurde. Somit ging die Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld (KUG) weiter zurück und liegt sehr klar unter dem Höchststand im April 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie mit seinerzeit knapp 6 Millionen KUG-Bezieherinnen und Beziehern.

Arbeitskräftenachfrage weiterhin auf hohem Niveau, aber rückläufig

Die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Arbeitskräften hat sich seit dem Sommer 2022 zwar abgeschwächt, ist aber nach wie vor hoch. So waren im Juli 772.000 offene Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 108.000 weniger als vor einem Jahr. Die Erwerbstätigkeit im Juni blieb im Vergleich zum Mai mit 45,94 Mio. Personen unverändert. Gegenüber dem Vorjahr liegt sie jedoch um 313.000 höher.

Beschäftigtenzahl in der Zeitarbeit nimmt geringfügig zu

Zudem hat die BA unlängst den aktuellen Wert für die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Wirtschaftszweig "Überlassung von Arbeitskräften" veröffentlicht. Im Mai waren demnach 684.700 Personen sozialversicherungspflichtig in der Zeitarbeitsbranche beschäftigt. Da der Wert im April bei 681.600 Personen lag, ist somit ein Wachstum von 0,5 Prozent festzustellen.