31.01.2019 | Arbeitslosenzahl sinkt im Vorjahresvergleich deutlich – Bundesregierung warnt: Fachkräfteengpass bedroht zunehmend deutsches Wirtschaftswachstum.

Der deutsche Arbeitsmarkt befindet sich zum Jahresbeginn 2019 allen Konjunkturwarnungen zum Trotz weiterhin auf Rekordkurs. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) heute bekanntgab, ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar in Deutschland zwar saisonbedingt um 196.000 Menschen auf 2,41 Millionen angestiegen, aber im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Zahl der Jobsuchenden deutlich um 165.000 zurück. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,3 Prozent und somit 0,4 Prozent höher als im Dezember.

Die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Dezember bei 45,0 Millionen Menschen. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl der Erwerbstätigen um 146.000 (-0,3%), doch gegenüber dem Vorjahresmonat stieg sie um 494.000 Personen (+1,1%) an. Dieser Anstieg beruht vor allem auf mehr sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. 33,50 Millionen Menschen hatten demnach einen regulären Job und damit 666.000 mehr als ein Jahr zuvor.

Aufgrund der hervorragenden Lage am Arbeitsmarkt erreicht gleichzeitig aber auch die Nachfrage nach Arbeitskräften ein immer höheres Niveau und die Unternehmen haben zunehmend massive Probleme, geeignete Fachkräfte zu finden. So waren im Dezember 758.000 offene Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 21.000 mehr als vor einem Jahr.

Selbst die Bundesregierung warnt in ihrem gestern veröffentlichten neuen Jahreswirtschaftsbericht ausdrücklich davor, dass die gute Beschäftigungssituation künftig Wachstum kosten werde, weil es den Unternehmen immer häufiger schwerfalle, geeignetes Personal zu finden. "Mehr als sechs von zehn Betrieben nennen Fachkräftemangel als ihr größtes Geschäftsrisiko", heißt es in dem Bericht, der zudem betont, dass "die Mobilisierung von Fachkräften immer stärker zu einer Herausforderung für die Soziale Marktwirtschaft wird."

Angesichts dieser Entwicklung wird passgenaue, professionelle Rekrutierung zu einer gefragten Schlüsselkompetenz, denn es kommt darauf an, den Prozess der Mitarbeitergewinnung kontinuierlich zu optimieren. Daher betont Thomas Hetz, Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister e.V. (BAP):

Genau darin liegt die Stärke der Zeitarbeit: Sie steht für Flexibilität und Expertise bei der Personalbeschaffung. Deshalb werden die Personaldienstleister in Zukunft immer mehr die Funktion einer Personalabteilung für die Unternehmen übernehmen: Beratung, Vermittlung, Spezialisierung.  Unsere Branche erhält hierdurch künftig eine noch stärkere Schlüsselfunktion für den deutschen Arbeitsmarkt.

Thomas Hetz

Bild: © Bundesagentur für Arbeit

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