
Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) Ingo Kramer und der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Michael Sommer haben eine gemeinsame Erklärung zur Freizügigkeit in Europa abgegeben und vor zugespitzten Zuwanderungsdebatten gewarnt.
Demographischer Wandel und wirtschaftlicher Strukturwandel würden die Gesellschaft vor große Herausforderungen stellen. „Diese Entwicklungen machen es gleichermaßen notwendig“, hieß es in der Erklärung, „Menschen im Inland besser zu qualifizieren sowie qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland eine Perspektive auf unserem Arbeitsmarkt zu eröffnen.“ Vor diesem Hintergrund würde man „in der Förderung einer Willkommenskultur für qualifizierte Fachkräfte aus aller Welt einen entscheidenden Faktor für mehr wirtschaftliche Dynamik und Beschäftigungsmöglichkeiten für alle Menschen in Deutschland“ sehen. Es sei entscheidend, Zugewanderte in Bildung und Arbeit zu integrieren, damit sie langfristig ihren Beitrag leisten könnten.
Kramer und Sommer warnten in diesem Zusammenhang vor Ressentiments gegenüber Ausländern und vor polemisierenden und überspitzten Debatten über Zuwanderung: „In Teilen Europas sind antieuropäische, teils nationalistische Kräfte erstarkt. Mit Blick auf die Europawahlen im Mai erfüllt uns diese Tendenz mit großer Sorge.“ Deutschland würde mit „übertriebenen“ Zuwanderungsbefürchtungen vor allem auch die Chance verpassen, „gut qualifizierten Fachkräften das notwendige Signal zu senden, dass sie in Deutschland willkommen sind und dringend benötigt werden.“
BDA und DGB riefen am Schluss ihrer Erklärung zu einer „differenzierten und der Realität angemessenen“ Debatte auf.
Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) ist Mitglied in der BDA, einem der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft. Als einziger deutscher Zeitarbeitsverband vertritt er dort die Interessen der Branche.
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