Neue Untersuchungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zum betrieblichen Einsatz flexibler Erwerbsformen zeigen auf, dass durch diese reguläre Arbeitsplätze nicht verdrängt werden, sondern sich beide ergänzen. Gemäß den Ergebnissen einer repräsentativen Befragung in 16.000 Unternehmen, haben nur rund 9 Prozent der Betriebe in Deutschland von 2012 bis 2017 die Zahl ihrer flexiblen Beschäftigungsverhältnisse ausgeweitet, ohne mehr unbefristete Mitarbeiter zu beschäftigen. Dagegen haben fast 37 Prozent der Betriebe in diesem Zeitraum ihre Kernbelegschaft aufgestockt und zugleich die Zahl der flexibel beschäftigten Arbeitskräfte reduziert oder konstant gehalten.
Zudem belegt der empirische Befund des IW, dass die Betriebe in Deutschland zuletzt eher unbefristete Stellen geschaffen und zugleich flexible Beschäftigungsverhältnisse wie die Zeitarbeit reduziert haben als umgekehrt. So erhöhte sich der Anteil der Beschäftigten in Normalarbeitsverhältnissen zwischen 2005 und 2018 von 40,2 auf 48,6 Prozent.
Die Analyse des IW zeigt schließlich auf, dass Unternehmen vor allem dann verstärkt auf flexible Erwerbsformen zurückgreifen, wenn die Geschäftsperspektiven besonders unsicher sind. Vor diesem Hintergrund seien die Absichten der Bundesregierung, befristete Jobs stärker zu regulieren, kontraproduktiv. Denn für die Betriebe würde es dadurch mühsamer, personalpolitisch flexibel auf Konjunkturschwankungen zu reagieren und die Unternehmen würden generell weniger Arbeitskräfte nachfragen.
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