16.01.2023 | Aktueller Recruiting-Trend: "Kurze Bewerbungsprozesse und absolute Transparenz"

© Lars Kroll, SO.real GmbH

Um mit potenziellen Bewerbern und Bewerberinnen in Kontakt zu kommen, führt kein Weg daran vorbei, auf Social-Media-Kanälen präsent zu sein. Egal um welche Stelle es sich handelt – ob für Auszubildende oder Fachkräfte mit langjähriger Berufserfahrung – die Gesuchten bewegen sich fast ausschließlich in der digitalen Welt. Wie die Ansprache über eigene Kanäle funktionieren kann, und welche do‘s and dont‘s die Personaldienstleister zu beachten haben, darüber gibt Lars Kroll, Dozent der BAP Akademie, in verschiedenen Seminaren Auskunft. Im Interview mit personaldienstleister.de gibt der Social-Media-Experte erste Einblicke.

Im Arbeitsalltag bleibt meistens wenig Zeit, in Sachen Social Media immer up to date zu bleiben. Welchen Social Media Trend sollten Recruiterinnen und Recruiter in diesem Jahr auf jeden Fall im Blick haben?

Zeit ist für uns alle ein wichtiges Gut – so auch für potenzielle Bewerber und Bewerberinnen. Ein wichtiger allgemeiner Recruiting-Trend ist daher: kurze Bewerbungsprozesse und absolute Transparenz. "Was passiert konkret, nachdem ich meine Bewerbung eingereicht habe. Wann meldet sich jemand, wie sehen die nächsten Schritte aus und wann kann ich bestenfalls anfangen." Als technologischen Recruiting-Trend sehen wir dieses Jahr ganz konkret die Einbindung von Künstlicher Intelligenz und Chatbots in die Arbeitgeber-Kommunikation.

Stichwort Nachwuchs: Personaldienstleister haben immer mehr damit zu kämpfen, Auszubildende zu finden. Wie könnte eine gelungene Social-Media-Strategie aussehen, um junge Leute anzusprechen?

Wie im echten Leben ist es wichtig, dort präsent zu sein, wo ich meine Zielgruppe antreffen kann. So wollte ich mit 16 Jahren auch nicht in den gleichen Club wie meine Eltern gehen. Übertragen auf Social Media bedeutet dies, die Jugendlichen sind nicht mehr auf Facebook, sondern ich muss mit ihnen auf Augenhöhe bei Instagram und TikTok unterwegs sein. Eine Strategie ist daher, mit bestehenden Azubis / jungen Arbeitskräften, die die Netzwerke verstehen, in Kombination mit Weiterbildungen für den Business-Kontext, die Plattformen zu erobern.

Alle sprechen vom Fachkräftemangel. Welche Tipps haben Sie, wie Personaldienstleister auf sich aufmerksam machen können?

Personaldienstleister sollten nicht nur ihre Stellen in Stellenbörsen oder mit Social-Media-Werbeanzeigen bewerben, sondern regelmäßig Einblicke in die Arbeitswelten ihrer Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen geben. Wie sieht die Zusammenarbeit aus, "Belege für die Behauptungen in den Stellenangeboten geben" und von tollen Dingen berichten, die man so auf der Website nicht sieht. Personaldienstleister sollten also massiv an ihrer eigenen Employer Brand arbeiten, sowie durch authentische Testimonials Einblicke in die Zusammenarbeit geben. Das Tolle ist doch, dass Personaldienstleister so viele Content-Produzenten in der Fläche haben, die Inhalte, Geschichten und Erlebnisse aus der täglichen Arbeitswelt liefern können – dass Arbeitgeber dadurch auch organisch ihre Sichtbarkeit steigern können.

In der Kommunikation sollte auch nicht auf Anzeigen verzichtet werden. Wie aufwändig ist es, eine Social-Media-Kampagne zu erstellen? Ist das auch für diejenigen machbar, die bislang eher wenig in dem Bereich aktiv waren?

Das schöne ist, mit keinem anderen Marketing-Kanal kann ich mit so überschaubaren Budgets und dennoch voller Reichweitenkontrolle eine Kampagne starten. Wenn man einmal die Technik und Einstellungen verstanden hat, ist es in meinen Augen ein Leichtes auch mit geringem Aufwand Sichtbarkeit bei der Zielgruppe zu generieren, die ich auch erreichen will. Dafür geben wir ja mit den BAP-Seminaren beste Einblicke in die Erstellung.

Weitere Informationen zu den Online-Seminaren mit Lars Kroll und zur Anmeldung finden Sie auf der Webseite der BAP Akademie: