300.000 Zeitarbeitnehmer wurden 2011 von Kunden übernommen

Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag des Bundesarbeitgeberverbands der Personaldienstleister (BAP) haben ergeben, dass allein im vergangenen September etwa 50.000 Zeitarbeitnehmer durch Kunden übernommen worden sind (bei 949.000 Zeitarbeitnehmern insgesamt).

Aufgrund dieser und anderer regelmäßigen IW-Untersuchungen geht der BAP davon aus, dass im gesamten Jahr 2011 rund 300.000 Zeitarbeitnehmer von Kundenunternehmen in die Stammbelegschaft überführt worden sind. Trotz dieser massiven Übernahmewelle konnten die Zeitarbeitsunternehmen ihre Belegschaft nicht nur halten, sondern ausbauen: von 806.000 (Januar 2011) auf 905.000 Zeitarbeitnehmer (Dezember 2011). Im Jahresdurchschnitt 2011 gab es 894.000 Zeitarbeitnehmer.

BAP-Präsident Volker Enkerts erklärt hierzu: "Die Zahlen zeigen die große Integrationsleistung unserer Branche für den Arbeitsmarkt: Zeitarbeitnehmer sind im großen Stil übernommen worden, gleichzeitig haben wir neue Arbeitnehmer rekrutiert, zu 65 Prozent aus der Arbeitslosigkeit. Zwar wollen wir uns nicht an der Übernahmequote messen lassen – schließlich sind wir eine eigene Branche mit regulären Arbeitsverhältnissen –, doch die Zahlen für 2011 überzeugen volkswirtschaftlich absolut. Die Gewerkschaftsangaben zur angeblich geringen Übernahmequote sind somit ein Mythos – so wie viele andere von ihr kultivierte Vorurteile."

Enkerts weiter: "Da die deutsche Wirtschaft seit zwei Jahren floriert, und die Unternehmen weiterhin in wachsendem Umfang nach Zeitarbeitnehmern gefragt haben, konnten wir im vergangenen Jahr zehntausende von Aufträgen nicht bedienen. Aktuell gehen wir von 50.000 Jobangeboten in unserer Branche aus, von denen ebenfalls rund 30.000 offen sind – und dies, obwohl wir oft deutlich über Tarif bezahlen. Der Arbeitsmarkt ist gerade im Fachkräftebereich wie leergefegt. Damit ist die Zeitarbeit ein Spiegelbild des deutschen Arbeitsmarkts." 

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